Für einen zeitgemäßen Standard gehören heutzutage automatische Beregnungsanlagen auf jede Tennisanlage. Wir haben das Know How dazu, sei es ein Umbau oder eine Erweiterung oder eine komplette Neuanlage. Was im Einzelfall finanziell auf den Verein bzw. den Auftraggeber zu kommt, muss man im Einzelnen aufschlüsseln. Es spielen mehrere Faktoren eine gewichtige Rolle, zu denen ich hier im Detail noch einmal Auskunft geben möchte.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Zum Einen entfällt das manuelle Bewässern mit dem Schlauch zu 80 % während der Tageszeiten, zum Anderen haben diese sogar kurz- bis mittelfristig auch finanzielle Einsparungsparameter.
Während bei einer manuellen Bewässerung, egal ob per Hand mit dem Schlauch oder sei eine nur manuell funktionierende Beregnungsanlage vorhanden, bei der die Bewässerung tagsüber erfolgt, hat man automatisch mit Verdunstungseffekten zu kämpfen, daher liegt der Vorteil einer vollautomatischen Beregnungsanlage auf der Hand:
1. Thema Verdunstungseffekte
An sehr heißen Sommertagen ist ein geregelter Feuchtehaushalt fast gar nicht zu gewährleisten, der Belag und die dynamische Schicht ist derart ausgetrocknet, dass Unmengen an Wasser benötigt werden, um einen stabilen Feuchtehaushalt auf dem Platz zu gewährleisten.
Eine vollautomatische Beregnungsanlage hat daher den Vorteil, dass diese Nachts laufen kann, die Durchlaufzeiten kann man den Wetterbedingungen jederzeit anpassen, bei unvorher gesehenen Regenfällen (Wärmegewitter etc. ) wird die Beregnungsanlage durch einen Regensensor blockiert...
Durch diese Nachtbewässerung hält man diese Verdunstungseffekte so minimal wie möglich, dass sich der Boden nicht vollständig runterkühlt, liegt auf der Hand, allerdings ist der Gegner Sonne schon einmal aus dem Spiel...
Funktionierende Tennisplätze können durch die sog. dynamische Schicht Wasser aufnehmen und speichern, so dass während der Nachtbewässerung der Feuchtehaushalt für den kommenden Spieltag gewährleistet ist. Je nach Wetterlage muss aber auch in diesem Fall nachgewässert werden, allerdings verkürzt sich der Bewässerungsprozess um ein Vielfaches.
2. Thema Platzqualität und Spielqualität
Ausreichend feuchte Tennisplätze gewährleisten gut bespielbare Tennisplätze. Auf einem staubtrockenen Tennisplatz kann man spielen, es macht aber eigentlich wenig Sinn. Feinstaub ist hierbei mehr ein Thema als andere Feinstaubdebatten, die zur Zeit in der Öffentlichkeit diskutiert werden.
Gerade beim Bewegungsspiel, wo man oft auch mal aus der Puste ist, ..., nennt man Sport, ist der Einatmungseffekt von Feinstaubpartikeln immens. Fairerweise muss heute darauf hingewiesen werden, Tennismehl im gänzlich ausgetrockneten Zustand unter Luftzyrkulation (Wind), erzeugt Feinstaub in Form von den Feinanteilen, die im Tennismehl vorhanden sind und auch vorhanden sein müssen. Daher muss ein Tennisplatz immer ausreichend gewässert werden, um diese Feinstaubpartikel da zu halten, wofür diese bestimmt sind, nämlich um den Tennisplatz die Bindung der Tennenschicht zu gewährleisten.
Tennenbelag=wassergebundene Spielschicht
3. Thema Aufbau
Die Druckrohrverlegung (Wasserversorgung) auf den Tennisplätzen erfolgt immer in Form einer Ringleitung.
Hierbei gibt es verschiedene Aufbausysteme; in der Regel werden Tennisplätze mit 4 oder 6 Regnern ausgestattet, um einen Tennisplatz gleichmäßig zu bewässern. An diesem Punkt kann kombiniert werden, je nach Ausrichtung des Tennisplatzes (Ausrichtung Nord/Süd-Kurve) ist es generell möglich, Bereiche die längere Sonnenzeiten haben, stärker zu bewässern als die Bereiche, die am Tage länger im Schatten liegen. Bei der Planung muss hierbei immer die Baumeinfriedung mit ins Kalkül gebracht werden. Man kann hier z. B. bei einer Platzbewässerung mit 6 Regnern, jeweils zwei Regner mit einer Zuleitung ausrüsten, d. h. das jeweils 2 Regner separat angesteuert werden können. In der Praxis heisst das nicht mehr, als das jeweils zwei Regner unterschiedliche Beregnungszeiten haben können. Der Nachteil liegt allerdings auf der Hand. Sobald ich die Beregnungsanlage in Betrieb setze, arbeiten nur zwei Regner für die dafür vorgesehene Zeit. Danach gehen die nächsten zwei in Betrieb usw. ... Bei einer einteiligen Druckrohrverlegung können nur alle Regner gleichzeitig laufen. An diesem Punkt muß man Zweck und Unsinn abwägen.
Als Beispiel: 6 Regner pro Platz (jeweils 1 Regner pro Kopfseite und jeweils 2 Regner pro Seite)
Prämisse: Tagbewässerung, 3 Minuten minimum Bewässerungszeit
Verabredung zum Match mit meinem Spielpartner, vor Ort, Taster drücken um den Platz zu befeuchten. Jetzt läuft die Anlage bei den separat angesteuerten Regnern bei 2 Regnern max. 3 Min., danach kommt das nächste Regnerpaar und läuft z. B. 2 Minuten und das letzte Regnerpaar (Schattenbereich) meinetwegen 1,5 Minuten, macht in der Summe 6, 5 Minuten.
Bei der einteiligen Druckrohrverlegung läuft alles 3 Minuten=Zeitersparnis; Überwässerung ist bei Sonnentagen im Sommer eigentlich nicht möglich, und sobald es in Teilbereichen zu trocken wird, hat man immer noch die Gelegenheit, kurz mit dem Schlauch zwischen zu wässern.
Ich möchte hierbei eigentlich nur verdeutlichen, dass man alles technisch umsetzen kann ...nur muss man den wirtschaftlche Aufwand gegen den eigentlichen Nutzen abwägen.